Hier werden wir Ihnen in Zukunft immer mehr Details zu unserer Christuskirche vorstellen. Wir beginnen mit unserer Glocke:
Wir hören sie an jedem Sonntag, doch zu Gesicht bekommt man sie kaum: Unsere Glocke. Glocken begleiten uns seit Menschengedenken. Ihr Ursprung scheint im Osten in China zu liegen. Von dort sind sie in grauer Vorzeit auch bis Europa gelangt. Aus anfänglich zusammengenieteten einfachen Blechglocken sind in den Glockenstühlen unserer Kirchen Kunstwerke höchster Qualität geworden.
Unsere Glocke
Sie wurde am 8. Januar 1954 von der Glockengießerei Rincker in Sinn im Dillkreis gegossen. Sie ist eine Bronzeglocke mit dem Ton fis‘‘. Ihr Durchmesser beträgt 570 mm und sie wiegt 105,5 kg. Wie die meisten Glocken trägt sie auf dem unteren Rand eine Inschrift. Diese lautet „Lobet den Herren“. Neben der Inschrift ist das Gießereizeichen mit Jahreszahl zu sehen. Das Abnahmegutachten vom 27. Februar 1954 bescheinigt ihr „einen hellen, absolut klaren Anschlagton von erstaunlich langer Dauer, dem ein außerordentlich tragfähiger und bei völliger Ruhe lang anhaltender Abklang der Teiltöne folgt.“ Die Glocke kostete einschließlich der Armatur 440 DM, wobei das Metall als sogenannter „Glockenschrott“ gestellt wurde, d.h. es wurde das Material einer anderen Glocke eingeschmolzen und neu verwendet, möglicherweise von einer im Krieg zerstörten Glocke.
Zur Konfirmation am 11. April 1954 erklang die Glocke zum ersten Mal.
Im Jahr 1964 wurde eine elektrische Läuteanlage installiert, die bis heute in Betrieb ist. Vorher muss sie also von Hand geläutet worden sein. Weiß vielleicht noch jemand, von wo aus dies geschehen ist? Hat jemand noch selber am Glockenseil gezogen? Dann würden wir uns über Ihre Rückmeldung freuen.
Unsere Läuteordnung
Jede Gemeinde gibt sich eine Läuteordnung, der zufolge die Glocke geläutet wird. Bei uns läutet sie zur Zeit am Samstag Abend von 17.55 bis 18.00 Uhr, um den Sonntag einzuläuten. Am Sonntag morgen lädt sie dann von 9.25 bis 9.30 Uhr ein, sich zum Gottesdienst auf den Weg zu machen. Von 9.55 bis 10.00 Uhr kündigt sie den Gottesdienstbeginn an.
Während des Vaterunsers läutet die Glocke, um auch die Menschen, die zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zum Gottesdienst kommen können, einzuladen, mit der Gemeinde zusammen zu beten.
Bei Beerdigungen ruft die Glocke zu Trauerfeier zusammen, um einem Gemeindeglied das letzte Geleit zu geben. Zumindest auf dem Zülpicher Friedhof ist die Glocke oft trotz Entfernung noch gut zu hören.
Sanierung unseres Glockenturms
In diesem Jahr werden wir den Glockenturm und die gesamte Glockenanlage sanieren. Ausschlaggebend war die starke Verschmutzung des Glockenturms durch Tauben, die durch die Öffnungen in den seitlichen Lamellenwänden einfliegen konnten. Diese Öffnungen sind bisher wiederum notwendig, da der Klöppel der Glocke bis über die Lamellenwände heraus schwingt.
Eine gründliche Reinigung des Glockenturms und eine provisorische Verschließung mit Drahtgitter ist bereits erfolgt. Zur Zeit sichten wir Angebote von Firmen, die folgende Arbeiten erledigen sollen: Die vier Lamellenwände werden dauerhaft gegen Tauben gesichert. Die Glocke ist zur Zeit an einem Stahlträger befestigt, der nun durch ein Holzjoch ersetzt wird, welches den Klang der Glocke verbessern wird. Ferner wird die Läutemaschine ersetzt. Ein sog. Linearmotor wird durch magnetische Kraftübertragung die Glocke kontaktlos in Bewegung setzen und gezielter und sanfter steuern als der bisherige Motor, der die Glocke über eine Kette angetrieben hat.