Chorkonzert „Membra Jesu Nostri“

Herzliche Einladung zu einem Passionskonzert am Sonntag, 17. März um 17 Uhr in der Ev. Christuskirche Zülpich. Auf dem Programm steht der Kantatenzyklus „Membra Jesu Nostri“ von Dieterich Buxtehude.

Passionskonzert

Da sitzt jemand, völlig konzentriert auf einen Gedanken, auf ein Bild, das vor dem inneren Auge erscheint. Wir erkennen diese Haltung schon von weitem: bewegungsarm, ja oft sogar bewegungslos ist der Blick nach innen gerichtet. Oft sind die Augen geschlossen. Ablenkung durch reale Bilder ist nicht gewünscht. Sie würde die konzentrierte Betrachtung stören.

Betrachten. Dieses Wort hat für uns zwei Bedeutungen: einmal für das gegenwärtige, ausgiebige Hinschauen auf einen optischen Reiz, das andere Mal für das innere Erfassen eines erlebten Bildes. Um das innere Bild zu betrachten, schließt man gerne die Augen; überhaupt sollen die Sinne sich nicht bemerkbar machen, weil sie stören.

Vom griechischen Wort „myo” (ich verschließe Augen und Mund) sind auch die Worte Mystik und Mysterium abgeleitet. Dieterich Buxtehude hat uns mit seinem Oratorium Membra Jesu Nostri eine mystische Musik geschenkt. Sie soll, ausgehend vom Blick auf den Gekreuzigten, uns in ein mystisches Erleben des Heilsgeschehens führen. Der Zyklus von sieben Kantaten führt uns im meditierenden Anblicken des gekreuzigten Jesus zum Betrachten seiner Füße, Knie, Hände, der Seite, der Brust, des Herzens und seines Antlitzes (Membra=Körperteile).

In sieben Bildern wird das Leiden des Gekreuzigten als eine Tat der Liebe Gottes zu den Menschen dargestellt. Dementsprechend ist die Musik zwar bildreich, aber nicht pompös, zwar ergreifend, aber nicht vordergründig.

Unser – verstärkter – Kirchenchor führt am Passionssonntag, also zwei Wochen vor Ostern, den beliebten Kantatenzyklus von D. Buxtehude Membra Jesu Nostri auf. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, diese außergewöhnliche Komposition in sich aufzunehmen und sich auf Passion und Ostern einzustimmen.

Sonntag,  17. März 2024, 17 Uhr, Ev. Christuskirche

Josef Vieth

 

Geschrieben von Ulrich Zumbusch am 28. Februar 2024

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